Der Anstoß zur Gründung von Open Space - Zentrum für Kunstprojekte entstand in Diskussionen einer Gruppe internationaler arrivierter bildender KünstlerInnen, KuratorInnen, KritikerInnen sowie Forscher- und WissenschaftlerInnen aus unterschiedlichen Fachgebieten kreativer Praxis, die sich intensiv mit den aktuellsten Entwicklungen der europäischen Erweiterung befassen, mit der Intention, eine Einrichtung für zeitgenössische Kunst auf nicht-kommerzieller Basis in Wien zu schaffen, die diese Thematik in den Vordergrund rückt.


Der Open Space - Zentrum für Kunstprojekte stellt sich zur Aufgabe, verschiedene Felder kreativer Praxis zusammenzuführen, reale und/oder virtuelle Foren bzw. Freiräume der Zusammenarbeit zu schaffen und Gemeinschaftsprojekte anzuregen. Wesentliche Anliegen unserer Tätigkeit sind die Herausgabe einer Online-Publikation, Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, Film- und Videovorführungen, Künstlergespräche und Podiumsdiskussionen.
Der zentrale Stellenwert einer offenen europäischen Nachbarschaftspolitik für ein zukünftiges Europa ist der Kernpunkt der Aktivitäten des Open Space - Zentrum für Kunstprojekte. Im Austausch mit anderen europäischen Kulturinitiativen, kritischen Foren sowie gegenüber der Öffentlichkeit soll versucht werden, dieser wichtigen Frage Raum zu geben.

 
 

Konkrete Ziele:
• Aufbau und Förderung neuer Formen von Dialogen und Kooperationen;
• Schaffung eines Netzwerks der Netzwerke, Archive und Foren des Austauschs als Feld kommunikativen Transfers;
• Hervorhebung der Bedeutung kultureller Vielfalt und Erörterung von Fragen zur kulturellen Vielschichtigkeit;
• Förderung von Mobilität durch den Austausch von Personen, von Kompetenzen und von “best practice”-Modellen;
• Durchführung von Veranstaltungen, die verschiedene Mittel künstlerischer Äußerung in der zeitgenössischen kreativen Praxis verbinden.

Geschichte:
Wenn man geografische, soziale und kulturelle Standpunkte innerhalb einer einzigen “spezifischen kulturellen Situation” gegenüberstellt, fördern die Reaktionen und/oder die Herausforderungen unvermeidlich Fragen zu Tage, die Identität oder Identifikation mit Regionen und “imaginären Geographien“ betreffen und die “kulturelle orts-spezifische Realität” spiegeln. Daraus ergibt sich für uns, dass wir “die Flüsse und die Räume des Zusammentreffens” innerhalb einer interdisziplinären kreativen Praxis diskursiv betrachten wollen, um Positionen und Möglichkeiten zu orten, die alternative und kritische Sichtweisen auf die sich gerade vollziehenden Neuordnungen innerhalb der Räume Europas sowie auf ihre kulturelle Komplexität erlauben.

Strategie:
Open Space - Zentrum für Kunstprojekte bietet einen experimenteller Rahmen, der sich aus der zeitgenössischen kreativen Praxis ableitet und die Thematik eines interkulturellen Dialogs als Bindeglied zwischen den Räumen des heutigen Zentraleuropa und anderen Regionen Europas einer sich neu konstituierenden Öffentlichkeit näher bringt. Dieser Rahmen soll sich interdisziplinär ausbilden, mit dem Ziel, eine Modellstrategie für grenzüberschreitende Projekte zwischen den Regionen Europas auf der Basis eines neuen Ansatzes, der ständig weiterentwickelt wird, beizutragen.

Leitung:

Leiterin für Projektentwicklung und Programme
Dr. Gulsen Bal

Managerial/Administrative Assistant
Can Gülcü


Leiterin für Projektentwicklung und Programme
Dr. Gulsen Bal


Gülsen Bal, geboren in Izmir, Türkei, lebt und arbeitet in London und Wien. Sie studierte Zeitbasierte Medien an der Guildhall University, London und anschließend Critical Fine Art am Central Saint Martins College of Art & Design, London (MA), wo sie gerade mit der Doktorarbeit „Die Negation komplexer Spiegelungen - Eine Untersuchung im Feld kreativer Praxis über differentielle Strukturen in der Subjektproduktion" bei Prof. Malcolm Le Grice und Prof. Mark Nash promoviert.

Sie leitet den von ihr gegründeten Kunstraum „Open Space - Zentrum für Kunstprojekte" in Wien, wo sie insbesondere für Projektentwicklung und Programm verantwortlich zeichnet. Mit dem Open Space gründete Bal einen Ort kreativer zeitgenössischer Praxis, der sich als Beitrag zu einer neuartigen und ständig weiterentwickelten Modellstrategie für grenzüberschreitende, interregionale Projekte im Spannungsfeld des europäischen Erweiterungsprozesses versteht.

Statement
Bal ist bildende Künstlerin, Theoretikerin und erarbeitet eine intellektuelle Praxis, in welcher sie die differentiellen Strukturen innerhalb des ethisch-ästhetischen Paradigma, die in repräsentativen Rahmenbedingungen wahrgenommen werden, diskutiert. In ihrer künstlerischen und theoretischen Arbeit beschäftigt sie sich daher konkret mit begrifflichen Vorstellungen zur „Unterschiedlichkeit von Identität", zu Diskursen über „Unterschied", Minorität und Exil, sowie zu Grenzphänomenen auf translokalen und/oder transnationalen Schauplätzen innerhalb einer kultureller Geographie.
Ihre Aktivitäten reichen von einer reger Ausstellungstätigkeit als Künstlerin und Kuratorin über Textbeiträge bis hin zu Vorträgen, die sie an viele Orte und Institutionen in Großbritannien, Europa und der Türkei führen.

Managerial/Administrative Assistant
Can Gülcü

Can Gülcü,
geboren 1976 in Bursa, lebt und arbeitet in Wien. Seit 2004 kontinuierliche Zusammenarbeit mit Eduard Freudmann, mit dem er Kraja, einen Verein für Kunst, Kultur und Kommunikation mit Sitz in Wien gründete. Can Gülcüs Arbeitsschwerpunkte sind Zeitgeschichte sowie gesellschaftliche, politische und soziale Zusammenhänge.