Im fortlaufenden Projekt Someone Else lehnen hundert Bücher, die anonym oder unter Pseudonymen in den letzten zwei Jahrhunderten geschrieben worden sind, an der Wand. Sie sind in Edelstahl graviert, eine Methode, die Namensschildern über Eingangstüren oder Etiketten unter Glasvitrinen in Museen vorbehalten war; hier liegen also einige der ältesten Buchcovers mit ihren falschen Identitäten, die absichtlich vom jeweiligen Schriftsteller angenommen wurden, mitsamt dem Grund, warum ihre ursprüngliche Identität aufgegeben werden musste.   Der fehlende Buchkörper unter den Buchcovern betont Halbwahrheiten und wird zu einem Register von Zumutungen, Schwachstellen und Ängsten, die mit der ersten Einführung des Konzeptes eines ,Selbst’  verbunden waren – eines Namens. Schriftsteller haben versucht frei zu sein, indem sie die Identität eines anderen annahmen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Sie taten dies, um das Geschlecht eines Menschen, meistens jenes der Frau und manchmal auch des Mannes, zu verbergen, oder um der Verfolgung durch das eigene Land zu entgehen, oder aus Liebe und Anerkennung für die Familie, um in einer bestimmten Sprache schreiben zu können oder aus Angst, als ,verrückter' Protagonist des eigenen Buches abgestempelt zu werden. Oder um mehrere ,Ichs’ zu sein, eine abgelehnte Arbeit zu veröffentlichen.

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