„Pocketpedia“ des Menschenhandels im 21. Jahrhundert

Um das Problem zu lösen, muss man zuerst erkennen, dass es existiert.

Der gesamte Balkan, einschließlich Mazedonien (F.Y.R.O.M.), befindet sich an einer Kreuzung der bedeutendsten Wege des Menschenhandels. Dieses Gebiet ist eine Quelle für menschliche Ressourcen und ist ein fruchtbarer Boden für die Einschränkung grundlegender Menschenrechte. Dies ist einer der Hauptgründe für die Erstellung dieser Publikation; eine informative „Pocketpedia“, eine kurze Übersicht über die Ereignisse in allen Kontinenten, insbesondere in den Krisenregionen. Sie enthält Aussagen, Statistiken, Aktionen und Reaktionen von Regierungen, Organisationen und Gruppen und Aussagen von Institutionen, die gegen den Menschenhandel kämpfen.

Menschenhandel ist ein globales Problem der Menschenrechte. Der Versuch, die konkreten Probleme zu definieren und zu klassifizieren, und die Frage zu beantworten, welche Themen eigentlich zur Kategorie der Verletzung der Menschenrechte gehören, ist ein langfristiger Prozess, mit unterschiedlichen Ansätzen und Ansichtsweisen aus verschiedenen Kulturen.

Der Profit aus Menschenhandel ist enorm und stellt ein weltweites Problem dar. Den Missbrauch der Menschenrechte und die Ausbeutung der Arbeit beobachtet man überwiegend in Asien und im Pazifik, in Lateinamerika und der Karibik, im Nahen Osten und im Nord-und Subsahara-Afrika. Die Übergangs- und auch die Industrieländer liegen in den Statistiken für Menschenhandel und Verletzung der Menschenrechte hinten. Mehr als 3 Millionen Menschen sind pro Jahr an Menschenhandel beteiligt, dessen Profit beträgt mehr als 30 Millionen Dollar.

In Mazedonien als Teil der Balkanhalbinsel kreuzen sich die am häufigsten frequentierten Wege des Menschenhandels in der Region. Dieses Gebiet ist eine Quelle für die Ausbeutung der Menschen für einen bestimmten Zeitraum, sowie die Basis für das Brechen grundlegender Menschenrechte.

Die folgenden Schlüsselfaktoren fördern die weitere Verbreitung des Menschenhandels in dieser Region:
• Die Unfähigkeit der politischen Strukturen, den Menschenhandel zu kontrollieren
• Das Versagen des Bildungssystems
• Die Tabus über diesem Thema innerhalb der Familie
• Die Ignoranz der Medien

Vor allem aus diesen Gründen nimmt die Zahl der Opfer des Menschenhandels und der sexuellen Ausbeutung rasch zu. Mit der Zeit gibt es immer mehr Opfer. Das Durchschnittsalter der Opfer nimmt ab und am häufigsten sind Jugendliche und minderjährige Kinder betroffen.

Fragen, wie z. B. warum immer mehr junge Leute Opfer von Menschenhandel werden, wer diese Kriminaltaten organisiert und finanziell unterstützt, bleiben noch offen.

Die Fragen sind: „Wieso gibt es Menschenhandel noch?“; „Wer unterstützt ihn?“; „Wer profitiert von den Millionen von Opfern?“ Vielleicht der Zollbeamte, der seine Augen schließt, wenn die Opfer über die Grenze gehen, oder der Mitarbeiter, der den falschen Pass ausstellt, oder die großen Profiteure, oder vielleicht wir alle, die Produkte kaufen, welche von ausgebeuteten Menschen und Kindern hergestellt worden sind. Diese Fragen können nicht beantwortet werden, aber sie werden weiterhin (oder vielleicht auch nicht) die obersten staatlichen Strukturen in jeder Gesellschaft interessieren. Allerdings sind dies auch Strukturen an der Spitze jener Konzerne, die von allen Arten der organisierten Kriminalität profitieren.

Die Hauptzielgruppe dieser Forschung sind die Opfer des Menschenhandels und die verborgenen Strukturen, welche die sexuelle Ausbeutung von Menschen unterstützen. Eine weitere Gruppe sind die Medien, die für die Thematisierung des Problems verantwortlich sind, die politischen Strukturen und alle Personen, die in der Gesellschaft beteiligt sind.

Der Menschenhandel ist heutzutage tief in der modernen Gesellschaft verankert, so dass „Pocketpedia“ nur die Oberfläche berührt. Das Projekt ist nur eine Einführung in die unterschiedlichen Arten dieses unmenschlichen Handels.

Zu meinen wichtigsten Zielen gehört es, die gesamte Öffentlichkeit zu erreichen, und einerseits die Zahl der Opfer von Menschenhandel und andererseits die Milliarden von Gewinnen, die aus diesem Missbrauch entstehen, bekannt zu machen.

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